Damit die Bergretter trotz überschaubarer Einsatzzahlen nicht einrosten, wurde diese Woche eine realistische Einsatzübung simuliert. Direkt zu Dienstbeginn wurde die Bergwacht Heidenheim auf der Rettungsstation zu einem Einsatz ans ehemalige Heidenheimer Sonnenbad alarmiert - Lage zunächst unklar.
Vor Ort eingetroffen machte sich eine kleine Suchmannschaft auf um sich ein genaues Bild der Lage zu verschaffen. Nach wenigen Minuten erhielt die Einsatzleitung per Funk die Information, dass sich ein bereits stark alkoholisierter Jugendlicher am Fels verklettert hatte und dort festsaß. Ein weiterer wurde bereits seit Stunden vermisst, worauf ein weiterer Suchtrupp aufbrach den Vermissten aufzufinden.
Die planmäßige Rettung am Felsen mittels Statikseilen und Kongsitz (Rettungsgeschirr) verlief schnell und reibungslos und der Verletzte konnte dem Rettungsdienst übergeben werden. Die vermisste Person wurde mehrere Meter unterhalb eines Felsvorsprungs aufgefunden - nach Ablassen eines Retters wurde aber schnell klar, dass es sich hier um eine Totenbergung handeln wird.
Auch solche Einsätze kommen leider in der Praxis der Bergwacht immer wieder vor. Deshalb müssen auch hierfür die notwendigen Schritte und Abläufe einstudiert und regelmäßig geübt werden. Im Ernstfall muss in diesem Fall noch Notarzt und Polizei mit hinzugezogen werden - darauf konnte in der Übung jedoch verzichtet werden. Die Bergwacht übernahm den fachgerechten Abtransport mittels Seilsicherung, Flaschenzug und Gebirgstrage den Hang hinauf - dabei wurden die Bergretter stark gefordert, da das Gelände aufgrund des tagelangen Regens sehr glatt und rutschig war.